Die „Inntaler Buam“ waren in diesem Jahr die Gastgeber für die Delegierten der Trachtenvereine aus dem Dreiflüsse-Trachtengau Passau. Im Vereinsheim der Aigener Trachtler hatten sie sich zur Gauversammlung getroffen. Dabei stand sowohl der Rückblick auf das Trachtenjahr als auch der Ausblick auf das Kommende im Mittelpunkt.
Die Berichte der Sachgebietsverantwortlichen und von Gauvorstand Walter Söldner zeigten, dass das Trachtlerleben wieder mit vielen Aktivitäten in der Brauchtums- und Heimatpflege gefüllt ist. Nach vielen ausgefallenen und abgesagten Veranstaltungen während der Corona-Zeit blüht das Vereinsleben in den Trachtenvereinen und im Dreiflüsse-Trachtengau wieder auf. In Zahlen konnte das Gaupressewart Christoph Hauzeneder deutlich machen. Denn die Zahl der Presseberichte zu den Aktivitäten des Gauverbandes selbst ist wieder auf dem Niveau von 2019.
Aber auch die Berichte der anderen Sachgebiete zeigten dies. Mit dem „Ball der Tracht“, der zum ersten Mal in der Dreiländerhalle in Passau stattgefunden hat, starteten die Trachtler in das Trachtenjahr 2023. Dieser erfolgreichen Veranstaltung mit rund 1000 Ballbesuchern folgten noch viele weitere. Zwei Gauheimatabende in Bad Füssing, Auftritte der Trachtenjugend auf dem Gäubodenfest oder der Gautanzgruppe und Gauplattlergruppe auf der „Oidn Wiesn“ sind nur Beispiele, über die Gauvorplattler Richard Schenk berichtete. Auch trafen sich die Trachtler endlich wieder zum Maidultfestzug in Passau und mit 100 Trachtlerinnen und Trachtlern war der Gau in diesem Jahr auch beim Oktoberfestzug dabei. Denn in diesem Jahr wird auch „140 Jahre Trachtenbewegung in Bayern“ gefeiert.
Zu den Höhepunkten in diesem Jahr zählen mit Sicherheit der Gaujugendtag und das Brauchtumswochenende auf der Landesgartenschau in Freyung, das Gaupreisplatteln in Salzweg, das Gautrachtenfest mit Gauheimatabend beim Trachtenverein D’Freudenseer in Raßreuth und Hauzenberg, die Bergmesse auf dem Dreisessel mit Trachtenpfarrer Josef Tiefenböck und zuletzt das Gauliedersingen in Würding. So wurde unter anderem von Andreas Federl (Sachgebiet Blasmusik), Robert Frank (Jugend), Willi Osterholzer (Volksmusik) und den Gebietsvertretern in den verschiedenen Berichten über diese Veranstaltungen berichtet.
Obwohl man im Dreiflüsse-Trachtengau noch einmal auf die Veranstaltungen zurückgeschaut hat, laufen bereits die Planungen für die letzte große Veranstaltung in diesem Jahre und für das kommende Trachtenjahr. Obwohl die Trachtenjugend am 17. November mit dem Jugendkathreintanz das Tanzjahr beenden wird, laufen bereits die Vorbereitungen für den ersten Tanz im neuen Jahr. Denn am 27. Januar 2024 wird zum zweiten Mal der „Ball der Tracht“ in der Dreiländerhalle in Passau stattfinden. Dann werden unter anderem die Trachtenkapelle Hals und die Johannesbläser auf Vilshofen zum Tanz aufspielen.
Auch die Vorbereitungen für das Gautrachtenfest 2024 kommen voran, wie die Trachtler vom Trachtenverein „Immergrün“ Lämmersdorf berichten konnten. Sie laden vom 11. bis 15. Juli 2024 zum Gautrachtenfest nach Untergriesbach ein. Für die kommenden Jahre hat sich noch kein Verein gefunden, der das Gautrachtenfest organisieren will. Doch für 2025 finden die ersten Gespräche für eine gemeinsames Trachtenfest der drei niederbayerischen Trachtengaue statt, wie der Gauvorstand informierte.
Lobende Wort für die Arbeit der Trachtenvereine im Dreiflüsse-Trachtengau hatten auch die Ehrengäste. Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz zeigte sich beeindruckt von den Themen und Aufgaben auf Gauebene. Besonders bedankte er sich für die Jugendarbeit in den Trachtenvereinen und ermunterte gleichzeitig, sich nicht zu entmutigen zu lassen. Ebenso wie Kurz gingen auch die stellvertretenden Landräte aus Rottal-Inn und Passau auf die Arbeit der Trachtler ein. Die stellv. Pfarrkirchner Landrätin Edeltraud Plattner stellte mit Respekt fest, dass die Brauchtumspflege ein wichtiger Beitrag zur Identifikation mit der Heimat ist. Denn sie ist nicht nur ein Teil unserer Geschichte, sondern auch Teil unserer Zukunft, wie Plattner hervorhob. Auch Hans Koller schloss sich diesem an und betonte, dass die Trachtler eine Seele der Heimat sind.
Schon viele Jahre bestehen zwischen den Trachtlern im Passauer Land und den österreichischen Nachbarn freundschaftliche Beziehungen, die durch die gegenseitigen Besuche bei den Verbandsversammlungen auch betont werden. Elfriede Schweikardt, Obfrau des Verbands der Heimat- und Trachtenvereine Salzkammergut, und Karin Waldenbauer vom Verband Innviertel der Heimat- und Trachtenvereine betonten nicht nur, dass man durch die Tracht, das Brauchtum und den Volkstanz verbunden ist, sondern für jeden bei den Versammlungen auch der Blick über den Tellerrand möglich ist und so auch die eine oder andere Anregung mit nach Hause nehmen kann.Im Rahmen der Gauversammlung hatte die Vorstandschaft des Dreiflüsse-Trachtengaues auch die Ehre sich bei einem Mitglied der Gauvorstandschaft für die unermüdliche Arbeit zu bedanken. Gauvorstand Walter Söldner durfte der Gauschriftführerin Regina Haydn das Gauehrenzeichen verleihen. Er betonte in seiner Laudatio, dass Regina Haydn weit über ihr Aufgabengebiet als Schriftführerin hinaus viele Aufgaben übernimmt und damit eine große Stütze bei der Arbeit der Gauvorstandschaft ist. Aber nicht nur im Gauverband ist sie aktiv. Ihr Engagement in der Brauchtums- und Heimatpflege hat bereits als Jugendleiterin beim Heimatverein Buchberg begonnen. Nach vielen Jahren als Jugendleiterin und weiteren Funktionen in der Vorstandschaft steht sie jetzt als Vorsitzende an Spitze der Buchberger Trachtler.